Das diesjährige Sommerlager von uns Pfadfindern fand vom 7.-14. Juli in Hachenburg im Westerwald unter dem Thema „Mittelalter“ statt. Zum ersten Mal waren wir so 8 Tage unterwegs, in denen bei strahlendem Sonnenschein keine einzige Regenwolke am Himmel zu sehen war. Das Lager begann wie so oft mit einer langen Zugfahrt und einer kleinen Wanderung zum Lagerplatz, an dem wir jedoch ohne Verluste ankamen. Dort stand erstmal der Aufbau auf dem Programm, denn eine echte mittelalterliche Stadt brauchte natürlich Häuser, – bzw. Schlalzelte – einen Versammlungssaal und eine ordentliche Befestigungsanlage, die in Form von Mauer, Wachturm und Stadttor am nächsten Vormittag errichtet wurde. Als die Stadt soweit aufgebaut worden war und bereits mit Fahnen und Bannern geschmückt war, galt es, auch uns selbst ins Mittelalter zu versetzen. Dafür nähten wir Kleider, Beutel, bastelten Ritterhelme, Burgfräuleinhüte und Lederarmbänder und übten uns im Schwertkampf. Nach einem Schwimmbadausflug am nächsten Tag ins frisch renovierte Löwenbad waren wir am Mittwoch wieder voller Tatendrang, den Markt unserer neuen Stadt zu eröffnen. Wir töpferten, webten, nähten, gossen Kerzen, bastelten Fackeln und schnitzten Löffel, so dass wir die neu gewonnene Ware im Anschluss mithilfe von Goldklumpen, die unsere Währung darstellten, handeln konnten. Nachdem also kräftig verkauft und getauscht worden war, übten sich alle beim Geländespiel in Geschicklichkeit, Ausdauer und Stärke. Auch in den nächsten Tagen standen viele Spiele, Marktzeiten und Aufgaben an, die uns zeigten, wie im Mittelalter gelebt wurde. Wir erkundeten zum Beispiel auch die Stadt Hachenburg, in der wir versteckte Schriftzüge und Figuren suchten und so Fragen beantworteten. Außerdem hatten sich hier ein alter Mann sowie ein gelbes Huhn versteckt hatten, das zur Freude aller goldene Eier legte. Am Freitag zeigten alle auf dem Lauf, was sie in den letzten Tagen über das Leben im Mittelalter gelernt hatten und starteten dabei einen letzten Versuch, für unser Dorf das Stadtrecht zu erlangen. An verschiedenen Stationen erstürmten die Stadtbewohner fremde Burgen, löschten Brände, stellten sich Ritterrüstungen zusammen, übten sich mit der Lanze und kochten auf mittelalterliche Art und Weise Kaffee, wobei Landkarten, Halstücher und Brot als Filter dienen mussten. Am Ende kamen alle erschöpft am Lagerplatz an, waren aber auch froh, als sie erfuhren, dass sie es geschafft hatten, auf einem (beinahe) leeren Feld eine anerkannte Stadt zu errichten. Der letzte Tag wurde erneut im Schwimmbad in Hachenburg verbracht, wo die Eröffnung gefeiert wurde. Deshalb gab es viele Events wie Hüpfburgen, Luftballontiere, Eisjonglage, wasserfeste Kindertattoos sowie tausende Wasserbälle, von denen wir am Ende etliche aufgedrängt bekamen. Am nächsten Tag bauten wir unsere Stadt wieder ab, packten alles wieder ein und machten uns mit dem Zug wieder auf dem Weg nach Hause. Dort kamen wir dann viel zu müde, aber trotzdem zufrieden und glücklich an.