Eine Woche unterwegs mit Astrid Lindgren
Vom 2. bis 8. Juli verbrachten rund 35 Leute unseres Stammes eine Woche in Waldhambach und hatten vor, dort die Figuren von Astrid Lindgren näher kennenzulernen. Nach einer langen Busfahrt kamen wir frohen Mutes auf dem Lagerplatz an und begannen sofort mit dem Aufbau, so das vor dem Abendessen drei Jurten und eine Superjurte sensationell gut im Matsch des Platzes standen. Es stellte sich bald heraus, dass auf dem Lager zwei Gruppen darum kämpfen würden, mehr Punkte zu erlangen: Die Gruppe aus der Suppenschüssel und die aus der schwarzen Jurte Villa Kunterbunt. Gestärkt mit Pellkartoffeln und Kräuterquark ging es dann nach einer kleinen Singerrunde ins Bett. Am nächsten Tag galt es für die Gruppen zum ersten Mal, ihr Können unter Beweis zu stellen. Bei einem Geländespiel versuchten sie, den Brüdern Löwenherz zu helfen, das Dornrosental aus der Herrschaft des bösen Tengils zu befreien. Um dies zu bewerkstelligen kämpften sie gegen Drachen, lösten Fesseln, verschickten geheime Nachrichten und überlisteten die Wachen Tengils. Am Ende des Tages war es geschafft: Das Dornrosental hatte seine Freiheit wieder und die Gruppen wurden mit einer Gemüsepfanne mit Reis belohnt. Der nächste Tag begann mit vielen kleineren Spielen, bei denen die Gruppen weiter fleißig Punkte sammelten. Sie versuchten, genauso gut Dart zu spielen wie Pippi Langstrumpf, fischten Krebse mit den Kindern aus Bullerbü, sammelten Holz für Michels Holzfiguren, spielten Nicht-den-Boden-berühren und holten Geschenke vom Limonadenbaum. Den Nachmittag verbrachten wir am Bach, wo wir eine riesige Wasserschlacht veranstalteten. Wieder relativ trocken genossen wir das Abendessen, nach einer lustigen Singerrunde ging es dann ins Bett. In der Küchenjurte erwartete uns jedoch eine böse Überraschung: Die vielen Mäuse auf dem Platz hatten nun beschlossen, auch das eingepackte Essen anzuknabbern, so dass wir kurzerhand in das überdachte Rondell umzogen und dort die Essensvorräte lagerten. Für den nächsten Tag war ein Ausflug ins Freibad in Annweiler geplant, davor stand uns eine relativ kurze Wanderung bevor. Dabei stellte die Karte sich jedoch als ziemlich unzuverlässlich heraus, so dass wir auf die Hilfe von Ortsansässigen angewiesen waren. Auf dem halben Weg beschloss das Schwimmbad jedoch, zu uns zu kommen und ein heftiger Regenschauer überraschte uns, so dass wir trotz der Bäume bis auf die Haut durchnässt waren. Da wir nun das Ziel einer Erfrischung schon erreicht hatten, zogen wir es vor, uns erst einmal zu trocknen. Vor der Kirche in Waldrohrbach verspeisten wir das, was von unserer Wegzehrung noch trocken geblieben war und trockneten das, was noch zu retten war, in der plötzlich wieder aufgetauchten Sonne. Nach dieser ausgedehnten Essenspause traten wir wieder den Rückweg an, so dass wir gegen halb fünf wieder am Lagerplatz ankamen. Immernoch nicht ausgepowert begannen wir eine Runde British Bulldog, die allen großen Spaß machte. Danach hatte ein Großteil der Teilnehmer das Bedürfnis, sich den gröbsten Dreck abzuwaschen, so dass dann beim Verzehr von verschiedenen Salaten alle wieder einigermaßen sauber waren. Am nächsten Tag gab es verschiedene AKs. Einige stellten Pralinen für den Bonbonladen bei Pippi Langstrumpf her, andere schnitzten Holzfiguren wie Michel, bauten Einbrecherfallen für Donner-Karlsson und Bloom oder bemalten ein Bettlaken mit einer lebensechten Pippi-Langstrumpf-Figur, das dann als Stellwand für Fotos als Pippi Langstrumpf diente. Ruckzuck war auch dieser Tag vorbei, nach einer ordentlichen Portion Käsenudeln und einigen Liedern begann es jedoch zu schütten. Die Zelte hielten die Wassermassen problemlos aus, nicht aber der ohnehin schon strapazierte und unebene Boden. Große Pfützen blockierten den gesamten Platz, so dass wir aufs Rondell zum Schlafen auswichen. Am nächten Tag stand dann der Lauf an, der zum großen Finale des Wettkampfes der beiden Gruppen werden sollte. An den Posten mussten verschiedene Aufgaben bewältigt werden: Karlsson vom Dach brauchte seine Kugelimuck-Medizin, Kalle Blomquist benötigte Hilfe beim Suchen der geklauten Halstücher, Madita sollte den Sprung vom Dach unbeschadet überstehen, Michel musste Linas Hering-Zahn ziehen und Tante Berg brauchte unbedingt Hilfe beim Abwasch. Gegen vier waren alle wieder am Lagerplatz, so war noch genug Zeit für bündische Spiele wie Barlauf und British Bulldog. Zum Abendessen gab es Döner, danach musste das Rondell für den Bunten Abend hergerichtet werden, dieser konnte dann gegen zehn beginnen. Zwischen den verschiedenen Liedern lasen wir immer wieder kleine Geschichten vor, was allen sehr gut gefiel, so dass wirklich gute Stimmung entstand. Trotz blutiger Finger und Heiserkeit wurde in unserer kleinen Runde immer weiter gesungen bis es Tschai gab, danach stand dann die Verkündung des Siegers an: Die Gruppe aus der Suppenschüssel hatte gewonnen, obwohl die andere Gruppe den Lauf gewonnen hatte. Der Abend machte allen viel Spaß, einige wünschten sich sogar noch eine Gute-Nacht-Geschichte, so dass alle schnell einschlafen konnten. Der nächste Morgen war vollkommen mit Aufräumen ausgelastet, alle Kisten mussten zum Bus gebracht und alle Töpfe gespült werden. Danach ging es dann ab nach Hause – müde, dreckig, stinkend und fertig, aber auch irgendwie glücklich und froh.